Leistungen der Gastgebernationen bei den Europameisterschaften

Mit der bevorstehenden Euro 2024 in Deutschland ist es spannend, einen Blick auf die Geschichte der Gastgebernationen bei der Europameisterschaft zu werfen. Bietet das Spielen vor heimischem Publikum einen entscheidenden Vorteil oder ist das nur ein Mythos? Lassen Sie uns die Leistungen der Gastgeberländer in den vergangenen Euros Revue passieren, von triumphalen Siegen bis zu herzzerreißenden Enttäuschungen.

Erfolgreiche Gastgebernationen

Spanien 1964

Spanien war Gastgeber der zweiten Ausgabe der Europameisterschaft im Jahr 1964. Mit dem Heimvorteil im Rücken gewann „La Roja“ das Turnier durch einen 2:1-Sieg über die Sowjetunion im spannenden Finale, wobei Marcelino das entscheidende Tor erzielte. Dieser Sieg markierte den Beginn des erfolgreichen Weges Spaniens auf der internationalen Bühne.

Italien 1968

Italien folgte Spaniens Beispiel und gewann 1968 das Turnier auf heimischem Boden. Nach einem dramatischen Halbfinale gegen die Sowjetunion, das durch einen Münzwurf nach einem Unentschieden entschieden wurde, triumphierte Italien im Finale mit 2:0 über Jugoslawien. Dieser Sieg war Italiens erster Europameistertitel, möglicherweise begünstigt durch den Heimvorteil.

Frankreich 1984

1984 gesellte sich Frankreich zu Spanien und Italien, indem es als Gastgeber die Trophäe im eigenen Land gewann. Unter der Führung von Michel Platini, der mit neun Toren einen Rekord im Turnier aufstellte, besiegten „Les Bleus“ Spanien mit 2:0 im Finale. Das französische Team, trainiert von Michel Hidalgo, lieferte während des gesamten Turniers eine dominante Leistung ab und erfreute das heimische Publikum, indem es seinen ersten großen internationalen Titel errang.

Enttäuschende Gastgebernationen

Portugal 2004

Portugal stand 2004 kurz vor dem Gewinn der Europameisterschaft, erlitt jedoch eine bittere Niederlage im Finale gegen Griechenland. Trotz der Unterstützung der heimischen Fans und eines Teams, das von Cristiano Ronaldo und Luiz Felipe Scolari angeführt wurde, konnte Portugal das griechische Märchen nicht überwinden. Die 0:1-Niederlage im Finale war eine große Enttäuschung für die portugiesischen Anhänger.

Frankreich 2016

In der Hoffnung, ihren Erfolg von 1984 zu wiederholen, war Frankreich Gastgeber der Euro 2016. Obwohl sie das Finale erreichten, konnten sie sich nicht gegen Portugal durchsetzen, das sie mit einem 1:0-Sieg in der Verlängerung überraschte. Die Niederlage auf heimischem Boden war für das französische Team und seine Fans besonders schmerzhaft, da sie dem Triumph so nahe waren.

Gastgebernationen mit moderaten Leistungen

Belgien und die Niederlande 2000

Im Jahr 2000 veranstalteten Belgien und die Niederlande das Turnier gemeinsam – eine Premiere in der Geschichte der Europameisterschaft. Die Niederlande erreichten das Halbfinale, verloren jedoch nach einem dramatischen Elfmeterschießen gegen Italien. Belgien hingegen scheiterte in der Gruppenphase. Trotz eines starken Starts mit einem Sieg über Schweden konnten die Roten Teufel ihre Form nicht halten und wurden nach Niederlagen gegen Italien und die Türkei ausgeschieden.

Österreich und die Schweiz 2008

Bei der Euro 2008 waren Österreich und die Schweiz Co-Gastgeber, doch beide Teams schafften es nicht über die Gruppenphase hinaus. Die Schweiz verlor ihre ersten beiden Spiele, bevor sie einen Trostsieg gegen Portugal errang. Auch Österreich konnte keinen bedeutenden Einfluss nehmen und schied nach einer Niederlage gegen Deutschland im letzten Gruppenspiel aus.

Polen und die Ukraine 2012

2012 waren Polen und die Ukraine Co-Gastgeber der Euros, doch beide Nationen schieden in der Gruppenphase aus. Polen startete stark mit einem Unentschieden gegen Griechenland und hoffte nach einem weiteren Unentschieden gegen Russland auf das Weiterkommen. Eine Niederlage gegen Tschechien beendete jedoch ihre Kampagne. Die Ukraine begann vielversprechend mit einem Sieg über Schweden, aber Niederlagen gegen Frankreich und England brachten ihr Abenteuer frühzeitig zu einem Ende.

Andere Leistungen der Gastgebernationen

Frankreich 1960

Als Gastgeber der ersten Europameisterschaft, damals noch als Europapokal der Nationen bekannt, belegte Frankreich 1960 den vierten Platz. Sie verloren ein torreiches Halbfinale mit 4:5 gegen Jugoslawien und anschließend das Spiel um den dritten Platz mit 0:2 gegen die Tschechoslowakei.

Belgien 1972

Belgien war 1972 Gastgeber der Europameisterschaft, nachdem sie Italien im Viertelfinale besiegt hatten. Sie verloren das Halbfinale mit 1:2 gegen Westdeutschland, den späteren Meister. Belgien sicherte sich jedoch den dritten Platz durch einen 2:1-Sieg über Ungarn im Spiel um Platz drei.

Jugoslawien 1976

Jugoslawien belegte bei der Europameisterschaft 1976 als Gastgeber den vierten Platz. Sie verloren ein spannendes Halbfinale mit 2:4 nach Verlängerung gegen Westdeutschland und anschließend das Spiel um Platz drei mit 2:3 gegen die Niederlande.

Italien 1980

1980 war Italien Gastgeber des Turniers, konnte jedoch nur den vierten Platz erreichen. Sie verloren das Halbfinale gegen die Tschechoslowakei im Elfmeterschießen (9:8) nach einem 1:1-Unentschieden in der regulären Spielzeit.

Westdeutschland 1988

Westdeutschland war Gastgeber der Euro 1988 und erreichte das Halbfinale. Sie verloren mit 1:2 gegen die Niederlande, die das Turnier schließlich gewannen. In der Gruppenphase hatte Westdeutschland gegen Italien unentschieden gespielt und Siege über Dänemark und Spanien errungen.

Schweden 1992

Schweden debütierte 1992 als Gastgeber bei der Europameisterschaft und erreichte das Halbfinale. Sie unterlagen knapp mit 2:3 gegen Deutschland, die späteren Finalisten. Schweden führte ihre Gruppe an, nachdem sie Dänemark und England besiegt hatten, aber ihr Traum endete im Halbfinale gegen Deutschland.

England 1996

England war Gastgeber der Euro 1996 und erreichte das Halbfinale. Nach spannenden Spielen, darunter ein 4:1-Sieg über die Niederlande und ein Elfmeterschießen-Sieg über Spanien, wurde England im Halbfinale schließlich von Deutschland im Elfmeterschießen besiegt.

Italien 2021 (Teil von 11 Gastgebernationen)

Die besondere Ausgabe der Euro 2021, die auf 11 Länder verteilt war, um das 60-jährige Bestehen des Turniers zu feiern, sah Italien in einer entscheidenden Rolle. Während keine Nation einen klaren Heimvorteil genoss, ging Italien als Sieger hervor, indem es England im Finale, das im Londoner Wembley-Stadion stattfand, besiegte.

Euro 2024 in Deutschland

Rückkehr nach Deutschland

Die EM 2024 kehrt nach Deutschland zurück, das erste Mal seit 1988. Damals erreichte Westdeutschland das Halbfinale, wo sie gegen die späteren Sieger, die Niederlande, verloren. Jetzt, als vereintes Deutschland, sind die Erwartungen hoch. Mit ihrer reichen Fußballtradition und leidenschaftlichen heimischen Anhängern hofft Deutschland, die Trophäe zu gewinnen und ein weiteres glorreiches Kapitel in ihrer Fußballgeschichte hinzuzufügen.

Das Austragen der Europameisterschaft bringt für die Gastgebernationen oft eine Mischung aus Hoffnung und Druck mit sich. Einige Länder haben auf heimischem Boden geglänzt, wie Spanien, Italien und Frankreich, während andere, wie Portugal und Frankreich in jüngerer Zeit, Herzschmerz erfahren haben. Mit der nahenden Euro 2024 wird es faszinierend sein zu sehen, ob Deutschland als Gastgeber glänzen kann oder wie einige ihrer Vorgänger stolpern wird. Fußballfans auf der ganzen Welt erwartet ein wahres Spektakel, das Deutschland bieten wird.

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Veröffentlichungsdatum: 17-06-2024 09:01 | Datum aktualisiert: 17-06-2024 | Autor: Patrick

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Entdecken Sie, wie Gastgebernationen in vergangenen Europameisterschaften abgeschnitten haben. Was erwartet Deutschland bei der Euro 2024?


Über den Autor von 'Leistungen der Gastgebernationen bei den Europameisterschaften'

Patrick (Autor und Webmaster)

Autor dieses Inhalts ist Patrick. Ich spiele seit mehr als 25 Jahren Fußball und verfolge die täglichen Nachrichten aufmerksam. Zu meinen Hobbies zählen neben meinem Beruf als Finanzprofi das Fußballspielen, das Betreiben und Pflegen verschiedener Websites.

Ich arbeite nicht für ein verbundenes Unternehmen oder eine Institution, daher sind die Informationen zuverlässig und unabhängig. Die Informationen wurden sorgfältig aus zuverlässigen Quellen gesammelt und werden regelmäßig aktualisiert.